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Ein Stein, der seine Farbe ändert

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© Форпост Северо-Запад / Горный музей

Die Sammler sind bereit, Hunderttausende von Dollar für einzelne Proben dieses Steins zu bezahlen. Für die Kenner von Mineralien ist es nicht wichtig, dass eine gekaufte Probe leicht ihr attraktives Aussehen verlieren kann.

Im Laufe seiner Geschichte hat Epidot mindestens zehn verschiedene Namen erhalten. Dies erklärt sich dadurch, dass das Mineral lange Zeit ab und zu mit anderen berühmten Steinen verwechselt wurde.

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Dies ist nicht überraschend, da seine Farbe so unterschiedliche Grüntöne mit Schwarz und manchmal sogar Gelb sowie Rot- und Kirschtöne aufweist.

Epidot ist der Menschheit seit der Antike bekannt. Der Stein war ein wesentlicher Bestandteil magischer Rituale. Mittelalterliche Zauberer verwendeten große Kristalle, um Portale zu anderen Welten zu schaffen. Abhandlungen arabischer Mystiker enthalten sogar eine detaillierte Beschreibung solcher Rituale. Epidotkristalle wurden in einen Kreis gelegt. Eine goldene Glocke befand sich in der Mitte. Die Glockenschläge ließen die Mineralkristalle vibrieren. Die Vibrationen schüttelten die Luft, und es wurde neblig. lm Nebel erschienen die Geister und beantworteten die aufregenden Fragen vom Zauberer.

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Epidot wurde zu den magischen Steinen gezählt, denn er hatte eine Eigenschaft, die man damals nicht erklären konnte. Der Stein änderte seine Farbe, wenn man ihn langsam in der Hand umdrehte. Wie sich später herausstellte, haben Epidotkristalle über 200 Facetten, und jede von ihnen reflektiert Lichtstrahlen auf unterschiedliche Weise. Dadurch entsteht der Effekt, der wissenschaftlich Pleochroismus genannt wird.

Je nach Farbe und Zusammensetzung gibt es verschiedene Epidotarten. Einer von ihnen mit transparenten flaschengrünen Kristallen heißt Puschkinit. Obwohl das Mineral erstmals im Ural entdeckt wurde, erhielt es seinen Namen nicht zu Ehren des großen russischen Dichters. Der Name wurde dem Stein in Erinnerung an den russischen Wissenschaftler Graf Apollos Apollosovitsch Musin-Pushkin gegeben. Der Graf führte persönlich wissenschaftliche Expeditionen durch, um die Bodenschätze des Landes zu untersuchen, und widmete sein ganzes Leben der Wissenschaft.

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Aufgrund der satten grünen Farbe des Minerals wurden Puschkinit-Schliffe und -Einlagen in Schmucksachen verwendet. Als das Uralvorkommen erschöpft war, vergaß man über den Edelstein.

Heutzutage kann jeder die Schönheit des Epidots nicht nur auf Fotos, sondern auch live bewundern. Auf der Halbinsel Tolstik im Weißen Meer gibt es eine einzigartige geologische Sehenswürdigkeit. Es geht um einen Felsvorsprung, der vollständig aus Epidotarten besteht. Seine Länge entlang der Küste beträgt mehr als 200 Meter. Dort kann man erstaunliche Prozesse wie die Umwandlung einiger Mineralien in andere beobachten. Bergbau in diesem Gebiet ist allerdings gesetzlich verboten.

Epidot ist nicht als Zier- oder Edelstein besonders beliebt. Er ist aber bei den Anhängern der Alternativmedizin populär. Lithotherapeuten behaupten, dass Epidot Kopfschmerzen lindert. Um den Effekt zu erzielen, soll der Edelstein nur einige Minuten lang auf den Schläfen liegen.

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Da das Mineral in vielen Orten vorhanden ist, nicht besonders hart ist und da es einem schwierig fällt, den Stein zu verarbeiten, wird Epidot in Schmucksachen selten verwendet. Die Mineraldrusen werden jedoch bei Sammlern besonders beliebt. Und wenn Gegenstände mit dem polierten Stein relativ günstig sind, sind die Kenner von Mineralien bereit, viel Geld für spektakuläre Verwachsungen von Epidotkristallen auszugeben. Oft wird der Preis für solche Proben auf Auktionen bestimmt und sie wächst jedes Jahr. Der Rekordpreis für eine Epidotdruse betrug 45.000 US-Dollar. Das war der Preis für eine 70-Zentimeter-Probe des Minerals, die einem Fichtenzweig ähnelte. Die Probe wurde vor fast 20 Jahren während einer Ausstellung in Tucson gekauft.

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Leider kann sich das Epidot bei schlechter Pflege verfärben. So verdunkelt sich beispielsweise das Mineral, wenn es Sonnenlicht ausgesetzt ist.