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Stein, aus dem Süßigkeiten hergestellt werden

Нашатырь
© Форпост Северо-Запад / Горный музей

Dieser Stein wird oft mit bestimmter Flüssigkeit, die starken Geruch hat, in Verbindung gebracht. Dieser Stein gewinnt man unter anderem aus Mist. Diese Tatsache verhindert aber nicht, die in Europa beliebten Süßigkeiten aus dem Stein herzustellen.

Salmiak wurde in Form kleiner Wucherungen in den Höhlen und in der Nähe von Vulkanen entdeckt. Im Laufe der Zeit lernten die Ägypter, Salmiak künstlich zu gewinnen – aus Kamelmist, denn getrockneter Mist diente damals als Brennstoff. Das Mineral stammte dabei aus dem Ruß, der sich in den Kaminen bildete.

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Die Bewohner des alten Ägypten betrachteten Salmiak als einen heiligen, königlichen Stein, der vom obersten Herrscher, dem Sonnengott Amun stammt. Das Mineral wurde als göttlich bezeichnet, weil seine Dämpfe Menschen, die das Bewusstsein und dadurch ihre Seele verloren hatten, wieder zum Leben erweckten.

Schon vor unserer Zeitrechnung verwendeten die Priester in den Tempeln im alten Ägypten aktiv Salmiak in zahlreichen Riten. Sie atmeten weiße Dämpfe von Salmiak ein, um Ekstase zu erreichen und Kontakt mit Gott aufzunehmen. Das lässt sich dadurch erklären, dass das brennende Mineral Ammoniak freisetzte, und wenn man dem längst ausgesetzt wurde, reizte Ammoniak die Atemwege verursachte und Erstickungsgefahr.

In China wurde Salmiak während der Regierungszeit der Tang-Dynastie offiziell für Gift gehalten. Heiler benutzte Salmiak, um Entzündungen zu hemmen. Gleichzeitig wurde vorgeschrieben, dass der Stein für medizinische Zwecke mit Vorsicht angewendet werden sollte.

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Mittelalterliche Alchemisten glaubten, dass beim Verbrennen des Minerals zwei Geister mit zwei verschiedenen Substanzen freigesetzt würden, dass sie gegen einander kämpfen und ihr Blut in Form von weißem Rauch vergießen würden.

Für Europäer blieb Salmiak lange Zeit unbekannte ausländische Substanz. Das Mineral nahm man ein, um bei der Atemwegentzündung auszuhusten. Ende des 18. Jahrhunderts wurde erstmal versucht, Salmiak, weißes Pulver aus kleinen Kristallen, als eine Zutat bei der Herstellung von Süßigkeiten zu verwenden.

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Der berühmte finnische Konditor Karl Fazer mischte das Mineral mit Salz, Zucker, Stärke, Holzkohle und Menthol, wodurch bittersüße und salzige Süßigkeiten zubereitet wurden, die zur Überraschung des Meisters bei den Kunden sehr beliebt waren. Bis heute sind scharf schmeckende schwarze Süßigkeiten in Form von ordentlichen Rauten in europäischen Ländern gefragt und gelten als Spezialität. Gleichzeitig erhielt der Salmiakzusatz einen offiziellen Namen in der Lebensmittelindustrie - E510, und die Salmiak erhaltenden Leckereien heißen Salmiakpastillen. Salmiakzusatz ist auch in Russland offiziell erlaubt. Man setzt Salmiak zu vielen fertigen Süßigkeiten und Mehlprodukten zu. Eine Reihe von Studien hat jedoch gezeigt, dass E510 sich auf die Leber- und Nierenfunktion negativ auswirken kann.

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© Форпост Северо-Запад / Горный музей

Die Verwendung des Minerals für medizinische Zwecke ist auch durch die moderne Medizin gerechtfertigt. Ammoniumchlorid, so ist es der chemische Name von Ammoniak, wird vom Darm gut absorbiert und über die Lunge freigesetzt, dann wandelt es sich in Verbindungen um, die eine schleimlösende und desinfizierende Wirkung haben.

Ammoniak enthaltende Arzneimittel entfernen schnell überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper und lindern Ödeme. Ammoniak hat sich auch in der Landwirtschaft als nützlich erwiesen. Aus Ammoniak stellt man Düngemittel für Reis, Rüben und Mais her.

Salmiak besteht in der Natur in Form eines Minerals selten. Er löst sich gut im Wasser auf, daher bleibt Salmiak bei Grundwasser oder Regenwasser nicht lange bestehen. Aus diesem Grund gilt Salmiak als für heiße Orten, Wüsten und Vulkane typisches Mineral. Das Mineral ist am häufigsten in Form dünner Ausschläge zu beobachten, aber einmal wurde auf Kamtschatka ein mehrere Tonnen schweres Mineral gefunden.