Direkt zum Inhalt

Warum spendete Hazret Sowmen mehrere Dutzend Millionen für die Wissenschaft

Совмен
© Форпост Северо-Запад

Der Ex-Chef der Republik Adygeja Hazret Sowmen vergab 62 Stipendien für junge Wissenschaftler der St. Petersburg Staatlichen Bergbau-Universität Sankt Petersburg. Für welche Forschung wird dieses Geld verwendet und warum finanziert die Universitätsforschung der bekannte Philanthrop und Gründer eines der weltgrößten Bergbauunternehmen − "Polyus"?

60 Subventionen zielen darauf ab, solche Bereiche wie Geophysik, Ölförderung, Petrochemie, Seltenerdmetalle, Maschinenbau und Wirtschaft zu entwickeln und die von Menschen verursachten Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern. Noch zwei Subventionen sollen die Innovationen von der Kohlenwasserstoffproduktion auf dem Kontinentalschelf fördern, nämlich die Bohrflüssigkeiten verbessern, die für den Bau von Bohrlöchern erforderlich sind, und überdies die Öl- und Gasabgabe von Bänken erhöhen.

Hazret Sowmen erklärt seine Entscheidung, die Stipendien zu vergeben, durch das Motto, nach dem er sich lebenslang orientiert:

"Wenn wir aufhören, in die jüngere Generation zu investieren, haben wir nichts mehr zu tun."

Dies ist die Meinung einer Person, die selbst weiß, wie man ein erfolgreiches Unternehmen gründet und zehntausend Arbeitsplätze schafft. Gewinnung talentierter, gut gebildeter junger Spezialisten, die wissenschaftliche Unterstützung von Projekten und eine professionelle Einstellung zur eigenen Arbeit sind die Voraussetzungen, ohne die es unmöglich ist, signifikante Ergebnisse zu erzielen.

Hazret Sowmen wurde 1937 in der Republik Adygeja geboren. Er war in der Schwarzmeerflotte. Anfang 60er Jahre arbeitete er als Fahrer bzw. Bulldozerfahrer in der Bergbauindustrie in Tschukotka, in der Region Magadan und in der Arktis, in der Region Krasnojarsk. 1963 wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden des Goldminenunternehmens "Woschod" gewählt, und sechs Jahre später leitete er "Sojus", das größte Goldminenunternehmen in der UdSSR.

Seit 1980 steht Sowmen an der Spitze des Unternehmens: zuerst leitete er das "Polyus Artel" und dann wurde er Präsident des umbenannten Unternehmens "ZAO Polyus Goldminenunternehmen". Zuerst war es ein kleines Unternehmen, das nach dem für die Sowjetunion neuen Prinzip der Kostenrechnung arbeitete. Laut Angaben von PwC-Experten belegt heute "Polyus" den 16. Platz weltweit in Bezug auf die Kapitalisierung der Bergbauunternehmen. "Polyus" gehört zum "Norilsk Nickel" - Hazret Sowmen verkaufte "Polyus", nachdem er die Präsidentschaftswahl 2002 in der Republik Adygeja gewonnen hatte.

Inhalt fehlt.

Im selben Jahr gründete er eine gemeinnützige Stiftung, die in den achtzehn Jahren ihres Bestehens Krankenhäusern, Kliniken, Vereine für die Veteranen und behinderten Menschen sowie Waisenhäusern geholfen hat. Er hat den Kindern aus Familien von Militärangehörigen, deren Väter in den Kriegen gestorben sind, gut eine halbe Milliarde Dollar zur Verfügung gestellt. Zu denjenigen, die das Sponsorengeld erhalten haben, gehören natürlich Hochschulen, darunter die im Kuban-Gebiet und in Adygeja.

Unter anderem wird auch die Staatliche Bergbau-Universität Sankt Petersburg von Herrn Sowmen gefördert, die seine "Alma Mater" ist. Hier verteidigte er seine Dissertation über die innovative Entwicklung des Goldabbaus.

Козловский
© Форпост Северо-Запад

"Wir sollen nicht warten, sondern arbeiten, niemand wird uns helfen und uns unterstützen. Ohne Wissenschaft gibt es im Bergbau nichts zu tun. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Ich verdiene Geld nicht für mich selbst, sondern um die Entwicklung der Wissenschaft zu fördern und dadurch zur Entwicklung meiner Heimat Russland beizutragen, meiner Landsleute zu helfen und unsere Bergbau-Universität zu unterstützen", erklärte durch Hazret Sowmens Worte seine Entscheidung, junge Wissenschaftler zu fördern, der ehemalige Geologieminister der UdSSR Jewgenij Koslowsky.

Wladimir Litwinenko, Rektor der ältesten technischen Universität Russlands, ist stolz, dass der Gründer von "Polyus" sein Freund ist. Hazret Sowmen wurde in einem kleinen Dorf geboren, begann seine Karriere als Werker und erzielte Erfolg nur aufgrund seiner eigenen Talente und Fähigkeiten - Charisma, Mut und harte Arbeit. Er hielt strenge Disziplin bzw. das Alkoholverbot unter den Bergleuten. Gleichzeitig erhöhte er das Gehalt, so dass es in seinem Unternehmen am höchsten in der Branche war. Er baute komfortable Häuser, einen Club, ein Fitnessstudio, ein Schwimmbad für seine Mitarbeiter und deren Familien sowie bezahlte Flugtickets in den Ferien.

Von besonderer Bedeutung ist seine Einstellung zur Kontinuität der Generationen, zur Vorbereitung junger Spezialisten, zu deren Entwicklung und Weiterbildung. Und das geht nicht nur die Werkleute, sondern auch die Wissenschaftler an.

Совмен
© Форпост Северо-Запад

"Die Universitätswissenschaft ist der Eckpfeiler der gesamten wissenschaftlichen Entwicklung des Landes. Ohne sie sind innovative Durchbrüche unmöglich, ohne sie ist das Land dazu verdammt, an die "technologische Peripherie" geworfen zu werden. Insbesondere wenn Industrieunternehmen, die von momentanen Interessen geleitet werden, die Wissenschaft unterstützen nicht wollen. Und wenn der Staat hat es trotz aller Verkündungen nicht eilig, dieses Thema auf die Tagesordnung zu setzen. Deswegen gibt es ernsthafte Probleme mit der Finanzierung von der Universitätswissenschaft. Und nicht nur in Russland. Und dieses Problem wird nicht heute geboren, es besteht schon seit einiger Zeit", sagte Wladimir Litwinenko.

Er erinnert daran, dass es keinen Leonardo da Vinci ohne Lorenzo de’ Medici (leitender Staatsmann der Republik Florenz in der Renaissance, Förderer der Künste und Wissenschaften) gegeben hätte. Ohne Alexei und Kirill Rasumowski hätte es in unserer Geschichte Michail Lomonossow und seine Entdeckungen nicht gegeben. Ohne Ernest Rutherford wäre Pjotr Kapiza wenig wahrscheinlich Nobelpreisträger geworden (Rutherford rüstete ein Labor für Kapiza in Cambridge). Die philanthropische Bewegung ist jetzt mit solchen Namen wie Warren Buffett und die "Gates Foundation" verbunden, die Milliarden Dollar für die angewandte Wissenschaft und Hochschulen in den USA spenden.

"Es freut mich, dass es solche Leute auch bei uns gibt. Ich bin stolz, das ich einen Freund habe, der zu denen gehört. Ich meine Hazret Sowmen. Er ist in das Guinness-Buch der Rekorde eingetreten, weil er die Technologie der bakteriellen Auslaugung von Gold aus feuerfesten Erzen im Norden angewendet hat. In der Staatlichen Bergbau-Universität Sankt Petersburg verteidigte er seine Dissertation über die effektiven Innovationen von den Goldminenunternehmen. Er vereint in seiner Tätigkeit sowohl das organisatorische Talent eines brillanten Unternehmensleiters als auch die Neugier eines Wissenschaftlers und ist heute einer der wenigen russischen Intellektuellen, die verstehen, wie wichtig und notwendig es für das Land ist, junge Forscher zu unterstützen", betonte der Rektor der Bergbau-Universität.

лаборатория
© Форпост Северо-Запад
Горный университет
© Форпост Северо-Запад

Was genau erforschen die Wissenschaftler an der Universität, die Hazret Sowmens Stipendien bekommen haben? Wadim Fetisow, Assistent am Lehrstuhl für Transport, Erdöl- und Gasspeicherung, erforscht beispielsweise die Reduzierung der CO2-Emissionen beim Laden von Kohlenwasserstoffen in Tankschiffe. In der ersten Phase seiner Forschung bestimmt er zusammen mit seinem Kollegen aus Südafrika Amir Muhammadi, Professor an der Universität von KwaZulu-Natal, das Volumen der in die Atmosphäre freigesetzten Schadstoffemissionen, die beim Laden von Kohlenwasserstoffen in Tankschiffe auftreten. Derzeit arbeitet Wadim Fetisow an einem System der Erdöldampf-Rückgewinnung. Unter anderem wird die Rentabilität der Anlage berechnet.

лаборатория
© Форпост Северо-Запад
Рудко
© Форпост Северо-Запад

Walentin Morenow, Assistent am Lehrstuhl für die Entwicklung und Betrieb von Öl- und Gasfeldern, beschäftigt sich mit einer anderen Aufgabe, die für den Umweltschutz noch aktueller ist, und zwar arbeitet er daran, die Technologie zur Entfernung des Erdölbegleitgases auf den Kohlenwasserstofffeldern in der Arktis zu verbessern. Laut "Global Gas Flaring Reduction" werden heute in unserem Land jährlich mehr als 30% des gesamten Erdölgases (dies ist ein Nebenprodukt der Ölförderung) in Fackeln über den Brunnen abgebrannt, was mehr als 20 Milliarden Kubikmeter beträgt (weltweit sind es gut 150 Milliarden Kubikmeter). Infolgedessen werden erhebliche Mengen an CO2 und anderen Schadstoffen in die Atmosphäre freigesetzt.

Die Innovation des Wissenschaftlers soll ein System schaffen, das das Begleitgas rückgewinnt und es hauptsächlich zur Stromerzeugung verwendet. Der Rest des Gases wird von einer der GTC-Anlagen verbraucht, wo das Begleitgas sich in Synthesegas und dann in flüssige synthetische Kohlenwasserstoffe bzw. Motorkraftstoff oder Erdöllösungsmittel umwandelt.

"Die Modellirungsergebnisse zeigen, dass dieser Komplex erfolgreich in die Infrastruktur des Ölfelds integriert werden kann und dass der CO2-Ausstoß, der bei der Ölförderung auftritt, um 24% reduziert wird", sagte Walentin Morenow.

лаборатория
© Форпост Северо-Запад
лаборатория
© Форпост Северо-Запад

Die Zuschüsse, die Hazret Sowmen Walentin und anderen Wissenschaftlern der Bergbau-Universität gewährt hat, motivieren die Stipendiaten und geben ihnen die Möglichkeit, weiter an ihren wissenschaftlichen Projekten zu arbeiten. Darüber hinaus handelt es sich am häufigsten nicht um Grundlagenforschung, sondern um angewandte wissenschaftliche Forschung, die versucht, die Effizienz vom Mineralressourcenkomplex zu verbessern und dadurch die sozioökonomische Entwicklung Russlands zu intensivieren.

Das Potenzial der Branche ist ohne Übertreibung enorm, und die Jugend von heute sollen dieses Potenzial entfalten. In unserem Land ist bspw. der Erdölabgabekoeffizient zu niedrig - er beträgt knapp 30% (d.h. gut 70% der Ressource werden nicht benutzt). Würde der Abgabekoeffizient für alle Bereiche im Durchschnitt um mindestens 1% erhöht, könnte man jährlich zusätzliche Einnahmen in Höhe von 20 bis 25 Mrd. USD erzielen. Dies ist natürlich nur durch eine engere Integration von Wissenschaft und Wirtschaft möglich. Oder dank Förderer der Künste und Wissenschaften wie Hazret Sowmen, dessen Lebensphilosophie auf den Worten aus der Hymne der Bergbauingenieure basiert: "sich um den Wohlstand und das Gedeihen des Vaterlandes zu bemühen".

Газпром нефть
© gazprom-neft.ru