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Wissenschaftler aus Tjumen helfen Öl- und Gasunternehmen, Problemvorkommen zu erschließen

Eine Gruppe von Wissenschaftlern arbeitet an verschiedenen Methoden, um die Flüssigkeitsansammlung in Gas- und Gaskondensatbohrungen einzudämmen. Zu diesem Zweck wurde eine spezielle Anlage bzw. einen experimentalen Stand errichtet.

Am Mittwoch, dem 30. Dezember, wurde mitgeteilt, dass das Projekt der Industriellen Universität Tjumen "Theoretische und experimentelle Untersuchung eines aufsteigenden Gas-Flüssigkeits-Flusses in vertikalen Kanälen zur Lösung angewandter Probleme der Öl- und Gasindustrie" gewonnen hat den Forschungswettbewerb. Das war der erste Wettbewerb seiner Art in Russland, der zusammen vom Russischen Fonds für Grundlagenforschung und von der Verwaltung der Region Tjumen organisiert wurde.

Die Wissenschaftler an der Industriellen Universität Tjumen unter der Leitung von Dr. sc. math. Nail Mussakajew rechnen damit, dass die Kombination aus theoretischer Forschung und wissenschaftlicher Arbeit es ihnen ermöglicht, den Ton bei der Untersuchung von Schaumströmungen unter Druck weltweit anzugeben. Heute stellt dieses Forschungsthema eine der akuten Probleme der Öltechnik dar. Die Strukturen der Strömung von Gas-Flüssigkeits-Gemischen im Bohrloch sind so komplex und vielfältig, dass die Wissenschaft das Strömungsverhalten noch nicht rein theoretisch beschreiben kann. Es werden empirische Daten benötigt.

"Durch die transparenten Rohre des Standes kann man unmittelbar sehen, wie sich der Mehrphasenfluss verhält. Die Visualisierung wird von hochpräzisen Messungen von Druck, Temperatur und Phasenfluss begleitet. Nun sollen zahlreiche Experimente mit unterschiedlichen Parametern durchgeführt werden. Aus diesem Grund planen wir, Koeffizienten und Korrekturen zu erhalten, die den wichtigsten Teil des von uns entwickelten physikalischen und mathematischen Modells ausmachen", erklärte Anton Juschkow, Dozent an der Industriellen Universität Tjumen.

Das Projekt der Industriellen Universität Tjumen ist besonders relevant für die Region Tjumen, die der für den Großteil der Erdgasproduktion in Russland zuständig ist. Viele Vorkommen in der Region befinden sich im Endstadium der Prospektion. Sie zeichnen sich durch einen Druckabfall im gasgesättigten Teil der Lagerstätte aus, wodurch sich in der Bohrlochsohle und Liftstränge Wasser ansammelt.

"Es gibt viele Bohrlöcher, wo dieses Problem auftritt. Sie machen mehr als 20% aller Bohrlöcher aus, und ihre Anzahl steigt von Jahr zu Jahr. Zum Beispiel wird es nach den Prognosen vom Gazprom VNIIGAZ Unternehmen bis 2030 auf dem Vorkommen in Urengoi etwa 500 Bohrlöcher geben, die im Selbstdruckmodus betrieben werden. Für ihren stabilen Betrieb werden verschiedene Maßnahmen eingesetzt. In der Weltpraxis und in unserem Land ist die Technologie der Einführung schaumbildender Tenside in das Bohrloch weit verbreitet. Diese Technologie zeichnet sich durch relativ geringe Kapitalinvestitionen und eine hohe Effizienz, einschließlich wirtschaftlicher aus. Für deren erfolgreiche Implementierung ist ein wissenschaftliches Verständnis der im Bohrloch ablaufenden Prozesse erforderlich bzw. die Erforschung der Merkmale vom aufsteigenden Gas-Flüssigkeits-Fluss in vertikalen Kanälen.

Wir hoffen, dass die grundlegende Umsetzung des Projekts unser Verständnis der Besonderheiten des Flusses vom Gas-Flüssigkeits-Gemisch mit Schaumbildnern im Bohrloch vertiefen wird, was in der Praxis zur Steigerung der Effizienz von der Gasförderung aus der produktiven Schicht führt ", sagte Projektleiter Nail Mussakajew.

Das Abkommen über die gemeinsame Finanzierung der wissenschaftlichen Forschung zwischen des Russischen Fonds für Grundlagenforschung und der Region Tjumen wurde am 27. Februar 2020 unterzeichnet. Die Parteien übernehmen 50% des Gesamtbetrags der gewährten Zuschüsse. Die Gewinner des Wettbewerbs erhalten jährlich zwischen 400.000 und 1,6 Millionen Rubel. Die geförderten Projekte sollen innerhalb drei Jahren umgesetzt werden.

In diesem Zusammenhang sei betont, dass Ende Dezember wurden die Ergebnisse des ersten Wettbewerbs bekannt gegeben, der erstmal zusammen von der Russischen Wissenschaftsstiftung und der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Stiftung Chinas organisiert worden war. Als Preis galten Zuschüsse für gemeinsame Forschung von Wissenschaftlern aus beiden Ländern. Unter den 30 Gewinnern des Wettbewerbs sind zwei wissenschaftliche Projekte der Nationalen Universität für Wissenschaft und Technologie MISiS, die wie die Industrielle Universität Tjumen Mitglied des Konsortiums von der Universitäten "Bodenschätze" ist.