Direkt zum Inhalt

Russland und Deutschland initiieren die gesellschaftliche bewegung „Lomonossow“

Фрайберг
© Форпост Северо-Запад

Diese Bewegung wird sich dem Ausbau und der Förderung der traditionellen freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern im Bereich der Wissenschaft und Kultur widmen.

Am Donnerstag, dem 30. September, haben der Rektor der Bergbauuniversität St. Petersburg Wladimir Litwinenko und der Oberbürgermeister der sächsischen Stadt Freiberg Sven Krüger in Anwesenheit des deutschen Generalkonsuls Stefano Weinberger eine Vereinbarung über die Initiierung der gesellschaftlichen Bewegung „Lomonossow“ unterzeichnet. Das Ziel der Bewegung ist die „Realisierung von Initiativen und konkreten Projekten, die auf den Ausbau der kulturellen und wissenschaftlichen Kooperation zwischen Russland und Deutschland gerichtet sind“. Nach Meinung beider Seiten wird dieses Dokument „das Vertrauen zwischen unseren beiden Staaten fördern, was den Grundinteressen unserer Völker entspricht“.

Als erster Schritt zur Realisierung der im Dokument festgelegten Ideen, soll die Aufstellung und Einweihung des Lomonossow-Denkmals am Freiberger Schloßplatz sein. Der russische Universalgelehrte studierte dort nach dem Studium an der Marburger Universität Chemie und Bergbau. Geplant ist auch die Gründung des Zentrums der russischen Wissenschaft und Kultur in einem der historischen Gebäude der alten deutschen Stadt, in welchem unter anderem die russische Sprache unterrichtet werden soll. Außerdem beinhaltet das Projekt einen regen Schüler-, Studenten- und Lehrkräfteaustausch, sowie gemeinsame künstlerische Projekte und Museumsausstellungen.

Unternehmungen in dieser Richtung wurden bereits früher durchgeführt. So fahren die Studenten der St. Petersburger Bergbauuniversität regelmäßig nach Freiberg zu Studienzwecken und zum Forschungsaufenthalt an der TU Bergakademie Freiberg. Sie haben auch die Möglichkeit, den Doppelabschluss oder den europäischen Doktortitel zu erlangen. Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler aus Deutschland sind regelmäßig Teilnehmer an internationalen Tagungen und Wettbewerben, welche in der Stadt an der Newa, unter anderem im Rahmen des Deutsch-Russischen Rohstoffforums, stattfinden oder vom Internationalen Kompetenzzentrum der UNESCO für die montanwissenschaftliche Bildung organisiert werden. In Freiberg befinden sich auch das Lomonossow-Haus, sowie ein Platz und eine Straße, die den Namen des großen russischen Gelehrten tragen.

Фрайберг
© Форпост Северо-Запад

Wir brauchen ganz normale freundschaftliche, wohlwollende zwischenmenschliche Beziehungen, — bemerkte Wladimir Litwinenko. — Die Politiker mögen sagen, was sie wollen, aber die Menschen, ob in Deutschland oder in Russland, brauchen Kleidung, Essen und Sicherheit. Genau das waren unsere Ziele, als wir heute die Vereinbarung unterzeichneten. Die Kommunikation, welche wir im Rahmen unserer humanitären Mission ausbauen, lässt uns das Erbe bewahren und vermehren, welches vor uns geschaffen worden ist. Davon bin ich fest überzeugt. Wir treten für die evolutionäre Entwicklung ein, für freundschaftliche und gegenseitig vorteilhafte Beziehungen zwischen unseren Staaten“.

Diese Meinung teilte auch Sven Krüger. Er bezeichnete die Vereinbarung als einen „absolut richtigen Beschluss“.

Фрайберг
© Форпост Северо-Запад

Ich bin sehr froh und stolz, dass ich meinen Beitrag zur Festigung unserer Beziehungen geleistet habe. Vor vielen Jahren baute Michail Lomonossow die Brücke der Freundschaft zwischen unseren Völkern. Deswegen erscheint mir logisch, dass wir ein Denkmal für diese große Persönlichkeit aufstellen. Auch der Ort, an dem das Denkmal stehen wird, wurde nicht zufällig gewählt. Genau hier überschneiden sich die deutsche und die russische Geschichte. Genau an diesem Platz hat der russische Zar Peter I. während seiner berühmten Reise durch Westeuropa eine Bergparade abgenommen, — betonte der Oberbürgermeister.

Er wies darauf hin, dass in Freiberg etwa 40% aller Schüler in den Schulen wieder Russisch als Fremdsprache erlernen und den Umfragen zufolge das Verhältnis der Freiberger Russland gegenüber in den letzten 30 Jahren nie besser gewesen war.

Es muss auch erwähnt werden, dass sich der gesellschaftlichen Bewegung „Lomonossow“ von russischer Seite bereits einige bedeutende Museen, Hochschulen und Unternehmen, wie z. B. „FOSAGRO“ angeschlossen haben. Dessen Generaldirektor Andrei Gurjew bezeichnete das Projekt als „durchaus modern“ und sagte, dass die Teilnahme daran „eine große Ehre sei“. Von der deutschen Seite sind an dem Projekt bereits die „Marianne und Frank-Michael Engel-Stiftung“, sowie führende Museen und Hochschulen der Bundesrepublik beteiligt.