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Der Stein, den die USA für strategisch halten

минерал
© Форпост Северо-Запад / Горный музей

Dieser Stein ist so schön wie kostbare Saphire. Er ist aber sehr schwierig zu facettieren. Der Kongress der Vereinigten Staaten erkannte im Jahr 1984 die Vorkommen von diesem Stein als "strategisch wichtig" für das Land an. In Russland ist dessen Abbau aber noch nur in Planung.

Der Stein, den die Deutschen mit Holz verglichen und dessen einzigartige Schönheit sogar Kaiserin Katharina II. bestaunte, heißt Kyanit.

Die Natur hat dem Stein arg mitgespielt: der transparente Stein ist von außergewöhnlich schöner Farbe, so dass er mit den weltberühmtesten Edelsteinen konkurrieren kann. Gleichzeitig ist Kyanit jedoch für das Facettieren völlig ungeeignet. Deswegen sind Schmucksachen mit Kyanit nur selten zu finden.

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Kyanit sieht so beeindruckend aus, dass man seit dem 15. Jahrhundert versuchte, ihn als Saphir auszugeben. Dann wurde das Mineral von Indien nach Europa und Russland gebracht. Der Stein wurde zum Beispiel raffiniert, in Honig gebacken, um die Farbe intensiver zu machen, und dann als kostbare Mineralien ausgegeben. Alle Edelsteinhändler, die die Steine ​​aus dem Ausland brachten, wurden vor solchen Fälschungen gewarnt. Daher zögerten sie, blaue Edelsteine ​​zu kaufen.

Aber nicht nur die äußere Ähnlichkeit mit Saphir weckte das Interesse an diesem Stein. Einer Legende nach wurde Kyanit von Reisenden hochgeschätzt. Sie benutzten den Stein als eine Art Kompass. Die Seeleute bohrten ein Loch in einem Stein, hängten es an eine Schnur und beobachteten es sorgfältig. Das eine Ende des Steins zeigte ihrer Meinung nach deutlich nach Norden und das andere nach Süden. Die alten Slawen glaubten, dass Kyanit hilft, innere Ruhe zu finden. Dafür hielten sie den Stein in den Händen und versuchten einige Minuten lang an nichts zu denken. Nach dieser Art der Meditation fühlten sich die Menschen erholt und in Ruhe. In diesem Fall ist es wichtig, dass der Kristall keine scharfen Kanten und Risse hat. Sonst wird der Stein laut der Legende im Gegenteil Probleme und Misserfolge anziehen.

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© Форпост Северо-Запад / Горный музей

Obwohl er nur selten zur Schmuckherstellung verwendet wird, ist Kyanit in vielen industriellen Branchen sehr beliebt: das Mineral konkurriert beispielsweise mit Asbest und will das beste feuerfeste Mineral sein. Da Kyanit feuerfest ist, wird der Stein sogar zur Herstellung von Kleidung für Feuerwehrleute verwendet. Außerdem haben Säuren und Alkalien auf das Mineral keinen Effekt. Deshalb ist Kyanit in der Automobilindustrie, im Flugzeugbau, bei der Herstellung von Stahl- und Druckluftwaffen so gefragt. Mitte des 20. Jahrhunderts erkannte der Kongress der Vereinigten Staaten Kyanit als strategischen natürlichen Rohstoff für Amerika an. Aus dem Mineral erhält man nämlich Aluminium - ein relativ neues Metall, das aber äußerst wichtig und nützlich für die Industrie jedes Staates ist. In den letzten Jahren befasst sich Russland auch mit der Gewinnung von Aluminium aus Kyanit, was laut Experten das Land aus der Abhängigkeit von ausländischen Lieferungen befreien soll.

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Jeder kann es sich leisten, Kyanit für seine persönliche Sammlung zu kaufen, denn dessen Preis ist nicht groß. Es gibt aber eine Sorte - schwarzer Kyanit, der in der Natur äußerst selten vorkommt und daher teuer ist. Juweliere mögen dieses Mineral nicht, weil sich der Stein bei geringsten Ungenauigkeiten bei der Verarbeitung sofort spaltet. Bis jetzt färben einige Betrüger farblosen Kyanit blau und geben es als Saphir aus. Es ist wichtig nicht zu vergessen, dass Kyanit im Gegensatz zum Saphir gestreift ist.

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© Форпост Северо-Запад / Горный музей

Überraschenderweise ändert Kyanit seine Härte je nach Behandlung. Der Stein kann mit einer Nadelspitze gekratzt werden, aber nur dann, wenn die Nadel entlang des Steins gleitet.

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© Форпост Северо-Запад / Горный музей

Berührt die Nadelspitze den Stein querüber, lässt sie auf dem Stein keine Spur hinter. So kann man sicherstellen, ob der Stein echt ist oder ob es um eine Fälschung geht.