Dieser Stein ist die Hauptsensation des letzten Jahrhunderts. Dem Mineral, das der Menschheit seit fünfhundert Jahren bekannt ist, ist es gelungen, auf einmal eine echte Sensation auf dem Weltschmuckmarkt zu schaffen und sogar Diamanten zu übertreffen.
Im Laufe der Zeit wächst der Preis des Minerals schnell an. Es ist jedoch fast unmöglich, den Stein zu kaufen, und es liegt sind nicht nur am hohen Preis. Der Stein, der ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen und mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurde, heißt Turmalin.
Der Regenbogenstein wurde erstmal in Europa bekannt als er im 18. Jahrhundert aus der Insel Ceylon in den Amsterdamer Hafen gebracht wurde. Mit in der Sonne schimmernden Steinen spielende Kinder bemerkten, dass sie Staub und kleine Partikel anzogen. Deshalb nannten die Holländer den Stein "Staubsammelstein".
In Russland hat Turmalin im Gegensatz zu Europa große Popularität erlangt. Die Steine aus dem fernen Indien schmückten die Kleidung von russischen Kaisern, Kirchenutensilien und Ikonen. Katharina II. kannte sich sehr gut in Edelsteinen aus. Sie erhielt vom schwedischen König einmal Turmalin in Form einer Weinrebe als Zeichen der Freundschaft zwischen den Ländern. Schon damals verbarg der rosarote Stein viele Geheimnisse. Einer der ältesten Edelsteine in der Welt eroberte die Herzen von mehreren mächtigen Herrschern und auch das Herz von einem herausragenden Juwelier. Der Legende nach schenkte Kleopatra Caesar dieses Mineral. Sie glaubte, dass der Edelstein durch Wände sehen konnte, half, Lügen zu erkennen, und Ruhm und Glück brachte. Der Stein rettete den Kaiser jedoch nicht vor dem Tod. Danach gelangte der Turmalin in die Hände Karls des Großen, später besaß den Stein der Templerorden, für einige Zeit war es das Eigentum der französischen Könige, dann wurde er als Kriegstrophäe an die Schweden weitergegeben und landete schließlich in Russland, wo er sich immer noch befindet.
Der Name Turmalin bedeutet "mehrfarbiger Stein". Und das ist kein Zufall. Es ist schwierig, ein Mineral in der Natur zu finden, dessen Farbe so vielfältig wäre.
Seit Langem sind der Menschheit rote, grüne, schwarze und gelbe Turmaline bekannt. Vor nur vierzig Jahren entdeckte man einen Stein in Brasilien, der als eine Revolution auf dem Weltschmuckmarkt wirkte. In Paraíba gelang es einem Einwohner, die bisher unbekannte Sorte blauen Turmalins zu entdecken. Bei der allerersten Präsentation beeindruckte das gefundene Mineral alle mit seiner außergewöhnlichen Schönheit, so dass während der Auktion der Preis pro Karat innerhalb weniger Stunden von mehreren hundert auf zehntausend Dollar stieg.
Es geht aber nicht nur um die tiefe, der Meeresoberfläche ähnliche Farbe des Minerals. Sein Hauptmerkmal besteht darin, von innen zu leuchten. In dieser Hinsicht ist Turmalin, der den Spitznamen Paraíba erhielt, der einzige Edelstein auf dem Planeten, das bei Sonneneinstrahlung keinen Schatten wirft. Deswegen vergleichen viele Menschen den Stein mit einer hell brennenden Neonlampe.
Darüber hinaus ist das brasilianische Juwel sehr selten, denn seine Größe beträgt mehr als ein Karat, d.h. dieser Stein ist größer als die anderen fünfzehntausend Diamanten.
Der Turmalin, der in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gefunden wurde, ist auch heute sehr beliebt. Und trotz der Tatsache, dass auch andere Ablagerungen von blaugrünen Turmalinen später in Afrika entdeckt wurden, bleibt der brasilianische Steinder Qualitätsstandard. Es ist fast unmöglich, Schmuck mit solchen Steinen in Juweliergeschäften zu finden. Erstens wird es mit der Zeit schwieriger, das Mineral zu finden. Das weltberühmte Unternehmen Tiffany & Co. schloss unmittelbar nach der Entdeckung des Minerals Mehrjahresverträge mit brasilianischen Firmen über den Kauf aller abgebauten Mineralien mit einer Größe von über drei Karat. Diese Vereinbarung ist weiterhin gültig. Zweitens werden aufgrund des hohen Preises vom brasilianischen Turmalin raffinierte Turmaline aus Afrika für das brasilianische Juwel häufig ausgegeben. Deren Preis liegt zwischen mehreren hundert und mehreren tausend US-Dollar. Der Preis eines Ringes aus Paraíba-Turmalin kann beispielsweise mehrere Millionen US-Dollar betragen.
Der größte Paraíba-Kristall wog fast 192 Karat. Er schmückte eine Halskette und wurde sogar in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.
Natürlich sind andere Turmalinsorten leichter zu finden und verfügbarer. Und das Mineral wird nicht nur als Schmuck verwendet. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass bei Erwärmung, Reibung oder Druck ein elektrisches Feld um den Turmalin entsteht. Dadurch werden negative Ionen freigesetzt, die sich wiederum positiv auf den menschlichen Körper auswirken. Deswegen wird Turmalin in medizinischen Geräten verwendet, um das Gleichgewicht der Salze im Blut zu normalisieren, die Immunität zu erhöhen und den Zustand des Nervensystems zu verbessern. Weltberühmter Physiker Pierre Curie entdeckte die piezoelektrischen Eigenschaften von Turmalin und erhielt für seine Forschung den Nobelpreis.
