Перейти к основному содержанию

Brandenburg-Petersburg. Auf der regionalen Ebene haben die Deutschen keine Probleme mit Russland

Литвиненко и Войдке
© Форпост Северо-Запад

Die Großunternehmer der BRD zeigen ein großes Interesse dafür, in Russland zu investieren und Spitzentechnologien zu vermitteln. Auch deutsche Politiker halten die langwierige Partnerschaft zwischen den deutschen und russischen Unternehmen für positiv. Diese Schlussfolgerung hat „Forpost“ aus dem Besuch in Potsdam gezogen.

Am Dienstag, dem 16. April, führte Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dietmar Woidke ein Treffen mit dem Rektor der Sankt-Petersburger Bergbauuniversität, russischen Schirmherrn des deutsch-russischen Rohstoff-Forums Vladimir Litwinenko durch. Am Treffen nahm auch Kirill Molodtsov, Assistent des Leiters der Administration des Präsidenten der Russischen Föderation, teil. Beide Seiten brachten ihr Interesse für die Entwicklung der Kooperation zum Ausdruck und tauschten sich zu den Perspektiven der Festigung der Partnerschaft unter den Sanktionen aus.

Potsdam ist durch seine Architekturperle, dem Schloss Friedrichs des Großen Sanssoucis in der ganzen Welt berühmt, sowie durch die Konferenz, in der Stalin, Churchill und Truman im Juli 1945 die neue Weltordnung erörterten. Doch heute lebt die Stadt nicht nur in der Vergangenheit, denn sie ist die Hauptstadt des Landes Brandenburg, eines der industriell hochentwickeltesten Bundesländer.

In Eisenhüttenstadt, dessen Name schon vom hohen Stand der Entwicklung der Eisenhüttenindustrie zeugt, haben viele Unternehmen der Stahlindustrie ihren Sitz. Die Stadt wurde 1950 innerhalb der DDR errichtet und galt als „erste sozialistische deutsche Stadt“. Frankfurt-an-Oder ist durch zahlreiche Gerätebauunternehmen bekannt, Ludwigsfeld ist ein großer Industriepark mit dem Sitz solcher Industriegiganten wie Coca-Cola, MTU Aero Engines und ThyssenKrupp, sowie Daimler, wo Leichtlastwagen und Minibusse Mercedes-Benz Sprinter und Volkswagen Crafter hergestellt werden. In Cottbus und Senftenberg wird Braunkohle gefördert, die in der Energiewirtschaft sowie in der Verhüttung eingesetzt wird.

Missing материал.

Brandenburg spielt auch eine Schlüsselrolle im Export russischer Kohlenwasserstoffe nach Westeuropa. Innerhalb des Bundeslandes werden jährlich 12 Mio. Tonnen Erdöl verarbeitet. Gerade deshalb fand die XI. deutsch-russische Rohstoff-Konferenz im November 2018 in Potsdam statt. Daran beteiligten sich einflussreiche Politiker, Leiter einiger Regionen, Rohstoffunternehmen und Universitäten beider Staaten. Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und der stellvertretende Ministerpräsident der Russischen Föderation, Alexej Gordejew, sowie Ministerpräsidenten der sechs deutschen Bundesländer nahmen an der Konferenz teil.

Im Rahmen der Plenartagung und der Podiumsdiskussionen erörterten die Konferenzteilnehmer die Fragen der Digitalisierung der Rohstoffindustrie, nachhaltiger Nutzung der Ressourcen, Einhaltung von Umweltschutzstandards und Entwicklung der Partnerbeziehungen zwischen den Hochschulen beider Staaten. Traditionsgemäß konferierten die Vertreter der Wissenschaft und Industrie im Rahmen der bilateralen Verhandlungen über die gemeinsamen Forschungs- und Kommerzprojekte.

Bei dieser Konferenz im November lud Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dietmar Woidke, der als Hausherr die Konferenz eröffnete, den russischen Schirmherrn des deutsch-russischen Rohstoff-Forums, Rektor der Sankt-Petersburger Bergbauuniversität, Vladimir Litwinenko ein, Potsdam noch einmal zu besuchen und die weiteren Kooperationspläne detailliert zu besprechen. Dieses Treffen fand am 16. April statt. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

„Das war ein sehr gutes Gespräch, sehr konkretes. Wir diskutierten über die Verbesserung der Achsenkontakte im wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereich, in Sport und Kultur. Wir sind höchst interessiert an dieser Kooperation und an weiterer Entwicklung der Russlandbeziehungen. Unter Berücksichtigung unserer Geschichte sind wir für die Verbesserung dieser Beziehungen verantwortlich. Wir haben auch vor, unsere Zusammenarbeit im Rahmen des deutsch-russischen Rohstoff-Forums fortzusetzen, weil wir davon abhängig sind. Auf unserem Boden befinden sich wichtige Erdölraffinerien, an denen großer Anteil dem russischen Erdölunternehmen „Rosneft“ gehört. Wir haben schon eine große positive Erfahrung der Partnerbeziehungen mit russischen Geschäftsleuten, und das ist eine gute Basis für weitere Entwicklung“, - äusserte sich Herr Woidke zum Fazit der Verhandlungen.

Missing материал.

Abbildung: Erdöl von Urals kommt durch Erdölleitung Freundschaft in die PCK Raffinerie GmbH, die sich in der brandenburgischen Stadt Schwedt befindet. Die Kapazität der Raffinerie liegt bei 11,6 Mio. Tonnen pro Jahr (Anteil von Rosneft ist 6,3 Mio. Tonnen). Bestand der Anteilinhaber: Rosneft – 54,17%, Shell – 37,5%, Eni – 8,33%.

Im Wesentlichen exportiert Russland Rohstoffe nach Europa, während Deutschland Produkte der Tiefverarbeitung auf den Weltmarkt liefert. Das Problem liegt darin, dass es unter den Sanktionen für Russland keinen Zugang zu den Spitzentechnologien gibt, die für den Bau der Aufbereitungsanlagen notwendig sind, doch ohne diese Technologien ist die weitere Entwicklung kaum möglich. Wie auch ohne deutsche Investitionen.

Es gibt trotz der Restriktionen gegen Russland von der EU-Seite auch positive Voraussetzungen zur Verbesserung der bilateralen Verhältnisse zwischen Deutschland und Russland, - so Vladimir Litwinenko. Die Staaten unterzeichneten ein Abkommen über die Durchführung innerhalb der zwei kommenden Jahre des deutsch-russischen Jahres der Hochschulkooperation und Wissenschaft. Das heißt, dass diese Richtungen zu Driver der Normalisierung der Business-Umgebung werden können.

„Wir sprachen „eine Sprache“. Erörterten, zum Beispiel, eine Reihe der Initiativen, die heute in der Kooperation mit russischen Unternehmen realisiert werden. Unter anderem den Dialog mit Teilnahme des Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg und des Präsidenten von „Rosneft“ Igor Setschin, im Zuge dessen die Trends in der Erdölveredelung besprochen werden sollen. Zum Dialog werden die führenden Experten der Industrie aus Russland und Deutschland kommen. Außerdem einigten wir uns darüber, unsere Zusammenarbeit im Rahmen des internationalen UNESCO-Kompetenzzentrums für die Ausbildung im Bereich Ressourcen zu führen. Es bestehen große Chancen, dass unser Partner in diesem Bereich die Brandenburgische technische Universität sein wird. Ich hoffe, dass unsere Kooperation zur Erhöhung der Qualität wissenschaftlicher Forschungen und zu deren Einsatz in die Produktion beitragen wird. Es handelt sich in erster Linie um Technologien, die mit der Wertschöpfungskette bei der LNG-Produktion, sowie mit Steuerung der Offshore-Arbeiten und Sicherheit der Bergbauunternehmen u.ä. verbunden sind. Die Studenten aus Deutschland bekommen die Möglichkeit unser Übungs- und Versuchsplätze zur Ausbildung zu nutzen, unsere Lehrer können ihre Kompetenzen in Deutschland fortentwickeln“, - äußerte sich Vladimir Litwinenko.

Am Treffen nahm Kirill Molodtsov, Assistent des Leiters der Administration des Präsidenten der Russischen Föderation, teil. Seiner Meinung nach sei die Entwicklung der deutsch-russischen Beziehungen eine außerordentlich wichtige Aufgabe für beide Seiten. Denn die Realisierung der Aufgaben, die uns der Präsident Vladimir Putin bis zum Jahr 2025 gestellt hat, erfordert auch bei dem behaglichen Niveau der Ölpreise und dem Haushaltsüberschuss einen Durchbruch in der Entwicklung des Landes. Dieser Durchbruch kann unter anderem auch mithilfe des Business der EU- Staaten gewährleistet werden.

Молодцов
© Форпост Северо-Запад

„Die Bergbauuniversität befördert nicht nur die Beziehungen mit Deutschland, sondern auch mit Großbritannien, insbesondere mit London Stock Exchange, indem sie russländische Unternehmen und ihre Kapitalisierung vorantreibt. Ich bin sicher, dass sich die Situation mit den Sanktionen sich mit der Zeit verbessern wird. Wie die Praxis des Austauschs mit der Regierung Deutschlands bisher gezeigt hat, verfechtet die BRD ganz eindeutig ihre Meinung angesichts der Pipelines und des Bedürfnisses nach russischem Gas, sowie ihres Verständnisses der wirtschaftlichen Vorteile der Zusammenarbeit. Darüber hinaus soll die Russische Föderation vertrauenswürdiger Gaslieferant für Deutschland bleiben und den deutschen Investoren die Möglichkeit gewähren in die russische Wirtschaft zu investieren. Das ist die Aufgabe der Regierung. Wir müssen nicht verwalten, sondern steuern. Wir müssen die Entwicklung von Business befördert. Wenn wir nicht stören, ist alles dann in Ordnung“, - erklärte Kirill Molodtsov.

Alle am Gespräch beteiligten Personen äußerten die Meinung, der russische Markt sei für die deutschen Investitionen von sehr großer Bedeutung. Die beiden Seiten betonten, dass Russland ein Rohstoffstaat ist, was sein riesiger Konkurrenzvorteil ist. Deutschland importiert Energierohstoffe und ist an der Sicherheit ihrer Lieferungen interessiert. Doch dafür sind zwei Sachen notwendig. Erstens, das Vertrauen, und zweitens, die technologische Entwicklung der Förder- und Verarbeitungsunternehmen, die die Grundlage für die Wertschöpfungsketten der deutschen spitzentechnologischen Waren bilden.

«Wir verstehen natürlich, dass das heutige Deutschland nicht nur ein forschungsintensives und technologisch hoch entwickeltes Land ist, sondern auch das Land, das in die interessante Projekte beträchtliche Geldmittel investieren kann. Und Russland ist höchst interessiert an Investitionen in unsere Rohstoffindustrie. Hier werden nicht nur Förderunternehmen sondern auch Verarbeitungsunternehmen gemeint, die neue Arbeitsplätze schaffen und zur Wertschöpfung beitragen, und dadurch den wirtschaftlichen Fortschritt Russlands beschleunigen“, - äußerte sich Vladimir Litwinenko.

Берлин
© Форпост Северо-Запад / Бранденбургские ворота

Im Rahmen des Treffens einigten sich die Seiten über die Gründung des deutsch-russischen Gesellschaftsrates, das sich mit Fragen der Entwicklung akademischer Kontakte, insbesondere mit der Nachwuchsarbeit beschäftigen wird. Es soll die verlorenen Traditionen des Schüler- und Studentenaustauschs wiederherstellen. Wie Herr Woidke bemerkte, gibt die BRD nur für die Besuche der polnischen Schüler in Deutschland ca. 17 Mio. Euro jährlich. Die deutsche Seite würde auch mit Petersburg ähnliche Kontakte ausbauen.

Die Zeiten, - so der brandenburgische Ministerpräsident, - können sich unterscheiden, man muss aber «künftige Fundamente für die Freundschaft» nicht nur durch technologische Zusammenarbeit, sondern auch durch Erziehung des Nachwuchses festigen.

Evgenia Abukina,

Sergej Tschernjadiew